Bauphysik und Baukonstruktionen

Standsicherheit der Wohnbauten in Fertigteilbauweise in den neuen Bundesländern (Prof. Dr. E. Cziesielski, Dr.-Ing. N. Fouad, Dr.-Ing. F.-U. Vogdt)

1 Überblick

Unter Zugrundelegung der TGL- bzw. DIN- und EC-Vorschriften wurden exemplarisch die Grundsatzberechnungen der typisierten Gebäude des industrialisierten Wohnungsbaus in den neuen Bundesländern in statischer Hinsicht überprüft.

Zunächst wurde eine vergleichende Grundlagenuntersuchung der derzeit gültigen Baubestimmungen (DIN und Eurocode) mit den entsprechenden Bestimmungen der ehemaligen DDR bezüglich der Baustoffe, der Lastannahmen, des Sicherheitskonzeptes und des Bemessungsverfahrens durchgeführt.

Anschließend wurde anhand von folgenden Gebäudetypen unterschiedlicher Wohnbauserien die wesentlichen tragenden Bauteile im Hinblick auf die Standsicherheit der Gebäude nach den zur Zeit gültigen Baubestimmungen (DIN und EC) vergleichend untersucht:

- Q3A (Blockbauart 8 kN), 4-geschossig aus dem Jahre 1959.

- Q3A (Blockbauart 8 kN), 5-geschossig aus dem Jahre 1959.

- QP 71, 10-geschossig aus dem Jahre 1972.

- QP 71/R, 10-geschossig - rationalisierte Stufe - aus dem Jahre 1979.

- WBS 70/11, 11-geschossig - erste rationalisierte Stufe - aus dem Jahre 1975.

- WBS 70/5, 5-geschossig - rationalisierte Stufe - aus dem Jahre 1986.

- WHH 17, 17-geschossiges Wohnhochhaus aus dem Jahre 1977.

Die Ergebnisse zahlreicher Einzeluntersuchungen wurden so zusammengefaßt, daß eine allgemeine Aussage über die Standsicherheitsaspekte der in Fertigteibauweise errichteten Gebäude möglich ist.

 

2 Bewertung der auf Biegung beanspruchten, schlaff bewehrten Bauteile

Wird ein auf Biegung beanspruchter Querschnitt, der nach TGL bemessen wurde, nach DIN bzw. EC 2 bemessen, so ergibt sich folgende Bewertung:

 

  1. Nach DIN ist - wegen des unterschiedlichen Spannung - Dehnung - Diagramms des Betons - eine größere Biegedruckkraft aufnehmbar; der nach TGL ausgenutzte Querschnitt enthält bei einer Bemessung nach DIN bezüglich der Beanspruchung des Betons noch Reserven.
  2. Für ein gegebenes Moment und einen gegebenen Beton-Querschnitt führt die Bemessung nach DIN zu einem größeren erforderlichen Stahlquerschnitt.
  3. Die Bemessungsregeln und das Sicherheitskonzept nach EC 2 führen zu einer stärkeren Ausnutzbarkeit des Querschnitts gegenüber DIN und bei vorgegebenen Schnittgrößen in der Regel zu einer geringeren Bewehrung, die in etwa der erforderlichen Bewehrung nach TGL entspricht.

 
Hieraus folgt:

Die DIN-Vorschriften sind gegenüber den TGL-Vorschriften als eher konservativ einzustufen; legt man die Maßstäbe der europäischen Berechnungen zugrunde (EC 2), so ist ein vergleichbares Sicherheitsniveau in jedem Fall vorhanden.

Hinweis:

Im allgemeinen wurde ein etwas größerer Bewehrungsgrad als der in der Originalstatik nach TGL rechnerisch ermittelte angeordnet. Dadurch wird in der Regel auch das Sicherheitsniveau der DIN erreicht, sofern nicht große Abweichungen bei den Lastannahmen vorhanden sind, wie z.B. im Bereich der Loggien.

 

3 Bewertung der auf Biegung beanspruchten Spannbetonbauteile

Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Geschoßdecken (Spannbetondielen).

Für die Gebäude des Typs Q3A ergab sich, daß die Platten um rund 20 % überbemessen wurden, so daß eine zusätzliche Belastung z.B. durch schwimmenden Estrich möglich ist. Dies ist jedoch im Einzelfall - insbesondere unter Einbeziehung der Wandnachweise - zu überprüfen.

In den Berechnungen der Originalstatik des Gebäudetyps WBS 70 wurden i.A. höhere Betonzugspannungen zugelassen als nach DIN 4227, aber auch nach TGL O-4227 für beschränkte Vorspannung erlaubt sind. Ein solcher Standsicherheitsnachweis ist im Prinzip abzulehnen. Wegen der Überschreitung der für die beschränkte Vorspannung zulässigen Betonzugspannungen ist mit einer verstärkten Rißbildung und vergrößerten Durchbiegungen zu rechnen. Der erhöhten Rißgefahr ist jedoch keine größere Bedeutung zuzumessen, da es sich bei den Geschoßdecken um Bauteile im Gebüudeinnern handelt und eine Korrosionsgefahr somit auszuschließen ist. Für den Bruchzustand liegt der in der Originalstatik nach einer Sondergenehmigung berechnete und angesetzte Sicherheitsbeiwert zwischen 1,56 und 1,62 gegenüber nach DIN. Ein erhebliches Sicherheitsrisiko im Gebrauchszustand wird hierbei nicht gesehen, jedoch ist eine zusätzliche Belastung der Elemente (z.B. durch zusätzlich aufzubringenden schwimmenden Estrich) in jedem Fall auszuschließen.

 

4 Bewertung der unbewehrten tragenden und aussteifenden Wände

  1. Blockbauart

Die tragende Innenwände des Gebäudetyps Q3A wurden aus Betongroßblöcken bzw. Mauerwerkziegeln hergestellt.

Die Standsicherheit der Wände der vier- und fünfgeschossigen Gebäude ist in der Regel gegeben. Probleme bestehen nur im Bereich von Pfeilern zwischen zwei Türen und an den Wandscheiben mit Belastung durch einen Doppelbalkon. In diesen Bereichen sind aufgrund unterschiedlicher zugelassener maximaler Druckspannungen nach den Richtlinien für die Blockbauweise der ehem. DDR [27] (Abschnitt 2.3.6.3) auf der einen Seite und DIN 1053 auf der anderen Seite die Wände gegenüber DIN 1053 um 20 bis 30 % unterbemessen. Ein Problem der Standsicherheit entsteht hieraus jedoch nicht, da nach DIN 1053 immer noch ein Sicherheitsbeiwert von 1,6 bis 1,8 vorhanden ist. In diesem Bereich sind außerdem Lastumlagerungsmodelle vorstellbar. Es ist jedoch ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß in diesen Bereichen keine zusätzlichen schwächenden Maßnahmen, wie z.B. Stemmarbeiten erfolgen dürfen. Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen sind Verstärkungen anzuraten.

In den übrigen Bereichen besteht in der Regel die Möglichkeit der Aufnahme von Zusatzlasten, insbesondere bei der Viergeschosser-Variante des Q3A. Dieses ist jedoch im jeden Einzelfall zu prüfen. Grundrißänderungen durch Türdurchbrüche o.Ä. sind jedoch nicht möglich.

  1. Großtafelbauart

Der überwiegende Teil der Wandelemente in der Großtafelbauart ist unbewehrt.

Wird das Sicherheitsniveau einer nach den Richtlinien [26] oder [34] der ehem. DDR bemessenen Wandscheibe mit dem nach DIN 1045 geforderten Sicherheitsniveau verglichen (ein Vergleich mit EC ist nicht möglich, da DIN V ENV 1992-1-3 - Betonfertigteile - noch nicht veröffentlicht ist), so ergibt sich folgende Bewertung:

Unterschiede in den Vertikallasten treten nur infolge der verschiedenen Abminderungsmöglichkeiten der Verkehrslasten auf den Normalgeschoßdecken nach TGL gegenüber DIN und den etwas höher anzusetzenden Verkehrslasten im Treppen- und Loggiabereich nach DIN gegenüber TGL auf.

Für die Bemessung der tragenden Wandscheiben ergeben sich hieraus je nach Geschoßanzahl, bei H = 0,0 m nach DIN etwa 5 bis 10 % größere Vertikallasten gegenüber den Ansätzen der TGL.

Die verschiedenen Windlastansätze nach TGL und DIN sowie der nach DIN zusätzlich geforderte Ansatz einer Lotabweichung führen zunächst zu relativ großen Abweichungen. Im ungünstigsten Fall wurde für das Bemessungsmoment ein Unterschied von bis zu 55 % für den Gebäudetyp WBS 70/11 errechnet.

Beim Knicknachweis nach den Richtlinien der ehem. DDR [28] und [36] werden die zulässigen Lasten gegenüber denen der Bemessung ohne Berücksichtigung des Knickens stärker abgemindert als nach DIN (Unterschiede bis zu 20 %).

Bei der Bemessung der Horizontalfugen von unbewehrten Wandscheiben, die vor 1977 errichtet und damit nach [28] bemessen wurden, sind die zulässigen Normalkräfte 20 % höher als die nach DIN 1045. Hieraus ergibt sich, daß in der Regel bei der Bemessung der unbewehrten Wandscheiben nach DIN die zulässigen Normalkräfte in der Horizontalfuge maßgebend wurden, während bei der Bemessung in der Originalstatik der Knicknachweis maßgebend war.

Bei der Bemessung der Horizontalfugen von unbewehrten Wandscheiben, die nach 1977 errichtet und nach [36] bemessen wurden, ist ein direkter Vergleich der zulässigen Normalkräfte mit denen der DIN nicht durchführbar. Während in der DIN 1045 (unabhängig vom Aufbau der Horizontalfuge) ein pauschaler Wert von 0,5 zur Abminderung der zulässigen Normalkräfte vorgegeben ist, wurde in den Vorschriften der ehem. DDR [36] in Abhängigkeit von der Ausbildung der Horizontalfuge (Tabelle 16 der Vorschriften) ein konstruktionsbezogener Wert angegeben. Dieses hat zur Folge, daß bei einigen Fugenkonstruktionen die zulässigen Normalspannungen gegenüber der DIN auf der sicheren Seite liegen, während andere auf der unsicheren Seite liegen. Hierzu ist auf zwei Punkte hinzuweisen:

Die Werte nach [36] sind aufgrund von Versuchen bestimmt worden und können gegenüber denen nach DIN als realistischer eingestuft werden.

Die Bemessung der Horizontalfugen nach DIN 1045 und den dazugehörigen Richtlinien für den Fertigteilbau der 60er und Anfang der 70er Jahre sah keine Abminderung der zulässigen Normalkräfte vor.

Bei der Bemessung der Vertikalfugen werden die Schubkräfte T in den lotrechten Fugen zwischen den Elementen einer aussteifenden Wandscheibe in eine horizontale Zugkomponente und in eine schräge Druckkraft zerlegt.

Zur Aufnahme der Druckkomponente sind die Vertikalfugen i.a. ausreichend bemessen. Beim Nachweis zur Aufnahme der Zugkomponente ergeben sich gegenüber der DIN folgende Unterschiede im Ansatz für die Zugkomponente:

- Nach der 1. Ergänzung der Richtlinie [28] ergibt sich bei verzahnt ausgeführten Wandrändern die Zugkomponente für die Bemessung der Bewehrung aus

Z = 0,7 T

- Nach der Vorschrift [34] wird die Zugkomponente Z der Schubkraft Tv nach folgender Gleichung berechnet:

Z = 0,6 Tv

- Anders als bei der Bemessung nach den Richtlinien der ehem. DDR muß jedoch nach DIN die volle Zugkraft durch Bewehrung gedeckt werden, d.h. unter 45°

 Z = T 

Daraus folgt, daß bei Vollbelastung der Scheiben die Fugen zur Aufnahme der Zugkomponente nach DIN unterbemessen wären. Es ist jedoch zu beachten, daß die Betrachtung der Richtlinien [28] und [38] dem tatsächlichen Tragverhalten eher entsprechen, da in den Wandscheiben Normalspannungen infolge der Vertikallasten vorhanden sind, so daß die Zerlegung der Schubkraft unter 45° nicht gerechtfertigt ist. Unter Berücksichtigung der Normalspannungen in den Wandscheiben sind bei der Ermittlung der Zugspannungen in den Vertikalfugen die Hauptspannungen und nicht die vertikalen Schubspannungen zu zerlegen, so daß sich aus dem flacheren Verlauf der Hauptspannungen eine Reduzierung der Zugkräfte gegenüber DIN ergibt. Es bestehen somit keine Bedenken bezüglich der Bemessung der Vertikalfugen nach den Richtlinien [28] und [36].

Aufgrund der Vielzahl von Parametern, die die Bemessung der Wandscheiben beeinflussen, ist ein globaler Vergleich des Sicherheitsniveaus nach TGL und DIN nicht möglich. Jedes Gebäude muß im Einzelnen überprüft werden. Die Vergleichsrechnungen der Wandscheiben einschließlich Loggiawände der unterschiedlichen Großtafelbauten ergaben folgende Beurteilung:

Die Kellerwände sind ausreichend bemessen.
Das maßgebende Geschoß ist das 1. Geschoß; im Falle von unterschiedlichen Betongüten jedoch das Geschoß, bei dem die Betongüte geändert wird.

In der Regel sind die Wände - trotz höherer Horizontallasten - bezüglich der Stabilität ausreichend bemessen.

Die Horizontal- und Vertikalfugen sind - wie beschrieben - an den maßgebenden Querschnitten unter Ansatz von DIN 1045 unterbemessen. Für die Horizontalfugen ergibt sich im ungünstigsten Fall ein Sicherheitsbeiwert von 1,80 gegenüber erf. 2,1 nach DIN 1045. Für die Vertikalfugen ergibt sich ein Sicherheitsbeiwert von 1,45 gegenüber erf. 1,75. Aufgrund der realistischeren Ansätze für das Tragverhalten sind diese Abweichungen als unbedeutend zu bewerten.

In der vorgelegten statischen Berechnung ist der Wohnblock WBL 2.66.0 unter Berücksichtigung einer Windabschattung gerechnet worden. Wird der Wohnblock WBL 2.66.0 des Gebäudetyps WBS 70/11 als abgeschlossene bauliche Anlage im Sinne der Bauordnung betrachtet und somit die volle Windlast angesetzt, so ergeben sich für die Längsscheiben beim LF Wind und minimaler Vertikallast bei H = 0,0 m und im Kellergeschoß z.T. geringe Zugspannungen in der Wand, die nicht durch Bewehrung gedeckt sind. Hieraus entstehen vor allem bei der Aufnahme der vorhandenen Schubkräfte in den Horizontalfugen Probleme, da die zulässigen Werte erheblich überschritten werden.

Der untersuchte Gebäudetyp Wohnblock WBL 2.66.0 ist, soweit bekannt, nur in Reihe mit anderen Wohnblocktypen der Wohnbauserie WBS 70/11 gebaut worden. In diesen Fällen ergibt sich unter Ansatz der Windlast mit Berücksichtigung einer Abschattung durch das Nachbargebäude eine ausreichende Standsicherheit des Bauwerks. Durch die daraus sich ergebenden geringeren Horizontallasten treten in den Längsscheiben keine Zugkräfte mehr auf. Die aussteifenden Längswände, die auf Schub beanspruchten Horizontalfugen und auch die Vertikalfugen sind ausreichend bemessen. Somit ist der Verbleib der Nachbargebäude für die Standsicherheit des untersuchten Typs zwingend erforderlich.

5.1 Bewertung der bewehrten tragenden Wände

Als bewehrte Bauteile sind nur einige Kellerwandelemente sowie Pfeiler der Außenlängswände in den unteren Geschossen ausgeführt worden. Diese Bauteile sind ausreichend bemessen.

5.2 Bewertung der Außenwände

Zur Aussteifung des Gebäudes werden in der Regel nur die Giebelwände, nicht jedoch die Längswände mit herangezogen. Die Außenlängswände haben somit nur geringe Lasten aufzunehmen.

Die Wände und Wandpfeiler zwischen den Fensteröffnungen der Außenlängswandelemente sowie die Giebelwandelemente mit den dazugehörenden Horizontalfugen, sämtliche Fenster- und Türstürze sowie Fensterbrüstungen wie auch die Wetterschutzschichten der Dreischichtenplatten sind für alle Geschosse nach DIN 1045 ausreichend bemessen. Es sind Tragreserven vorhanden, so daß das Aufbringen von zusätzlichen Lasten - wie z.B. Außenwandbekleidungen - ohne zusätzliche Maßnahmen möglich ist.

 

6 Schlußbetrachtung

Eine globale Betrachtung des Sicherheitsniveaus ist aufgrund der Vielzahl der vorhandenen Parameter und der Komplexität der statischen Verhältnisse nicht möglich.

Greift man jedoch die für die Standsicherheitsnachweise wichtigsten Untersuchungen heraus, so ergibt sich folgende zusammenfassende Bewertung:

- Die Wohnbauten sind grundsätzlich raumstabil konstruiert.

- Die Standsicherheit der untersuchten Wohnbauten ist gegeben, da: 

 

  1. die Scheibenwirkung der aussteifenden tragenden Wandteile gewährleistet ist,
  2. örtliche Instabilitäten der Wände ausgeschlossen sind,
  3. die Übertragung der Horizontallasten durch die Deckenscheiben gewährleistet ist.

 

- Die Standsicherheit der einzelnen Wandscheiben ist gegeben.

- Eine zusätzliche Belastung der Wandscheiben ist in der Regel nicht möglich. Die Möglichkeit von Grundrißveränderungen ist in jedem Einzelfall zu prüfen. Die Anordnung von Türdurchbrüchen o.Ä. wird dabei - von den bemessungsmaßgebenden Geschossen abgesehen (z.B. Erdgeschoß) - im Regelfall möglich sein.

- Die Standsicherheit der Außenwände und der Wetterschutzschichten der Dreischichtenplatten ist gegeben, so daß das Aufbringen von Zusatzlasten - wie z.B. durch Anordnung von zusätzlichen Außenwandbekleidungen an den Wänden - in der Regel ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen möglich ist.

- Sämtliche Stahlbetondeckenelemente sind nach EC 2 ausreichend bemessen.

- Eine zusätzliche Belastung der Decken - z.B. durch schwimmenden Estrich - wird in der Regel nicht möglich sein.

- Die Deckenelemente aus Spannbeton sind abweichend von der TGL bemessen worden (unterbemessen). Sie entsprechen nicht den DIN - und EC - Vorschriften. Sie weisen rechnerisch Risse auf und biegen sich erheblich durch. Eine noch hinreichende Standsicherheit ist aber gegeben.

- Treppenplatten, Podeste und Konsolen sind als standsicher zu bewerten.

- Die tragenden Bauteile der Kaltdächer sind nach EC-Standards ausreichend bemessen.

 

Schlußfolgerung

Die untersuchten Gebäude sind bei planmäßiger Ausführung standsicher und befinden sich aus statischer Sicht grundsätzlich in einem Zustand, der Modernisierungsmaßnahmen möglich macht. Die Modernisierungsmaßnahmen müssen aber im Einzelfall rechnerisch verfolgt werden.

 

Literatur

Vorschriften der ehem. DDR

[1] TGL 10712 Lastannahmen für Bauten; (gültig bis 1965)

[2] TGL 20 167, Bl. 1 Lastannahmen für Bauten, Normallasten inf. Verkehrs-, Schnee- und Windbelastung; (gültig vom 1965 bis Dez. 76)

[3] TGL 20 167, Bl.2 Lastannahmen für Bauten; Dichten, Normeigenlasten, (gültig vom Nov. 1968 bis Juli 1980)

[4] TGL 32274, Bl.1 Lastannahmen für Bauten; Grundsätze (gültig ab Dez. 76)

[5] TGL 32274, Bl.3 Lastannahmen für Bauten; Verkehrslasten (gältig ab Dez. 76)

[6] TGL 32274, Bl.5 Lastannahmen für Bauten; Schneelasten (gültig ab Dez. 76)

[7] TGL 32274, Bl.7 Lastannahmen für Bauten; Windlasten (gültig ab Dez. 76)

[8] TGL O-1045 Bauwerke aus Stahlbeton; Projektierung und Ausführung (gültig von März 1964 bis Sept. 1980)

[9] TGL O-1053 Mauerwerk; Berechnung und Ausführung (gültig bis Juni 1980)

[10] TGL 33403 Betonbau; Festigkeit und Formänderungskennwerte, (gültig ab Okt. 1980)

[10] TGL 33403 Betonbau; Festigkeit und Formänderungskennwerte, (gültig ab Okt. 1980)

[11] TGL 33404 Betonbau; Sch nittgrößen- und Verformungsberechnung, (gültig ab Mai 1980)

[12] TGL 33405, Bl.1 Betonbau; Nachweis der Trag- und Nutzungsfähigkeit (Konstruktionen aus Beton und Stahlbeton) (gültig ab Okt. 1980)

[13] TGL 11422 Bauwerke und Fertigteile aus Beton und Stahlbeton; Berechnungsgrundlagen, Traglastverfahren, (gültig von März 1964 bis Mai 1980)

[14] TGL O-4225 Fertigteile aus Stahlbeton; (gültig von April 1963 mit Änderung von 1974 bis Mai 1980)

[15] TGL O-4227 Spannbeton; Berechnung und Ausführung, (gültig von Jan. 1964 bis Mai 1980)

[16] TGL 21094, Bl.1,4 Prüfung des erhärteten Betons; Grundsätze, Druckfestigkeit, Biegzugfestigkeit, (gültig von Dez. 1969 bis Juni 1979)

[17] TGL 33416, Bl.1 Gasbeton; Technische Bedingungen, (gültig ab Dez. 1983)

[18] TGL 33523 Wandbausteine aus Gasbeton; (gültig ab Mai 1985)

[19] TGL 116-0340 Leichte Trennwände; (gültig ab Okt. 1964)

[20] TGL 29416, Bl.1 Außenwände von Gebäuden; Technische Forderungen, (gültig ab Okt. 1984)

[21] TGL 22823 Baustoffe und Bauelemente für Spannkeramikdecken und -stürze; (gültig ab März 1975)

[22] TGL 24778, Bl.1 Stahlbetonhohldielen; Technische Lieferbedingungen, (gültig ab Dez. 1975)

[23] TGL 24778, Bl.3 Stahlbetonhohldielen; Anwendung, (gültig ab 12.75)

[24] TGL 117-0139 Deckenziegel für Stahlbetonrippendecken und Stahlsteindecken; (gültig ab Sept. 1967)

[25] TGL 23725 Dächer; Dachdeckungen, (gültig ab Aug. 1969 bis März 1980)

[26] TGL 36041 Dachdeckungen; (gültig ab April 1980)

[27] Richtlinie für die Blockbauweise und für die Ausführung von Fugen in Außenwänden der Block- und Plattenbauweise, Deutsche Bauakademie der DDR, (1963).

[28] Richtlinien für die Projektierung von Bauten in Wandkonstruktion in Montagebauweise, Deutsche Bauakademie der DDR (gültig von 1968 bis 1977).

[29] 1. Ergänzung zu Richtlinien für die Projektierung von Bauten in Wandkonstruktion in Montagebauweise (März 1970).

[30] Richtlinie für die bautechnische Projektierung von Schutzräumen, Deutsche Bauakademie der DDR (gültig von Sept. 1969 bis April 1977).

[31] Hohl- und Volldeckenplatten, Zulassung Nr. 7-65, Deutsche Bauakademie der DDR (Dez. 1967).

[32] Sondergenehmigung Nr. 10/72 (Nov. 1972) der staatl. Bauaufsicht bei der Bauakademie der DDR, zur Abweichung von TGL O-4227.

[33] Sondergenehmigung Nr. 8/72 (April 75) der staatl. Bauaufsicht bei der Bauakademie der DDR, zur Verbindung Decke - Außenwand bei dreischichtiger Deckenlagerung.

[34] Sondergenehmigung Nr. 20/75 (Aug. 1975) der staatl. Bauaufsicht der Bauakademie der DDR, zur Abweichung von den Richtlinien für die Projektierung von Bauten in Wandkonstruktion in Montagebauweise.

[35] Vorschrift der Staatlichen Bauaufsicht der ehem. DDR Nr. 13/74, Schwere dreischichtige Außenwänd-Elemente aus Stahlbeton, (gültig von Juli 1974 bis Juni 1976, verlängert bis Dez. 1977).

[36] Schriftenreihen der Bauforschung Nr. 34, Bauten in Wandkonstruktion in Montagebauweise (Vorschrift), (gültig ab 1977)

[37] Schriftenreihen der Bauforschung Nr. 30, Grundlagen für Bauelemente (WBS 70) - Beton, Stahlbeton und Spannbeton (1975).

[38] Regeln zur Bemessung und Konstruktion von Elementen des Plattenbaus, Elementengruppe Geschoßdecken, 2. überarbeitete Ausgabe 9/89, herausgegeben im Auftrag des EGV Wohnungs- und Gesellschaftsbau.

[39] Regeln zur Bemessung und Konstruktion von Elementen des Plattenbaus, Elementengruppe Loggien, Ausgabe 9/89, herausgegeben im Auftrag des EGV Wohnungs- und Gesellschaftsbau.

[40] Regeln zur Bemessung und Konstruktion von Elementen des Plattenbaus, Elementengruppe Kaltdächer, Ausgabe 9/89, herausgegeben im Auftrag des EGV Wohnungs- und Gesellschaftsbaus.

[41] Regeln zur Bemessung und Konstruktion von Elementen des Plattenbaus, Elementengruppe Geschoßaußenwände, 2. überarbeitete Ausgabe 9/89, herausgegeben im Auftrag des EGV Wohnungs- und Gesellschaftsbaus.

[42] Regeln zur Bemessung und Konstruktion von Elementen des Plattenbaus, Elementengruppe Innenwände, 2. überarbeitete Ausgabe 9/89, herausgegeben im Auftrag des EGV Wohnungs- und Gesellschaftsbaus.

[43] Deutsche Bauakademie der DDR, Grundlagen für Konstruktion und statische Berechnungen (1967).


DIN-Vorschriften

[44] DIN 488 Betonstahl (Aug. 1972)

[45] DIN 1045 Beton und Stahlbeton, Bemessung und Ausführung (Juli 1988)

[46] DIN 1053, T.1 Mauerwerk, Berechnung und Ausführung, (Feb. 1990)

[47] DIN 1055, T.1 Lastannahmen für Bauten, Lagerstoffe, Baustoffe und Bauteile; Eigenlasten und Reibungsswinkel (Juli 1978)

[48] DIN 1055, T.3 Verkehrslasten (Juni 1971)

[49] DIN 1055, T.4 Verkehrslasten, Windlasten bei nicht schwingungsanfälligen Bauwerken (Aug. 1986); Änderung 1; Berichtigungen (Juni 1987)

[50] DIN 1055, T.5 Verkehrslasten, Schneelast und Eislast (Juni 1975)

[51] DIN 4227, T.1 Spannbeton, Bauteile aus Normalbeton mit beschränkter oder voller Vorspannung (Juli 1988).

[52] DIN 4227, T.2 Bauteile mit teilweiser Vorspannung, Vornorm (Mai 1984).

[53] DIN 18 800, T.1 Stahlbauten, Bemessung und Konstruktion, (Nov. 1990).


Europäische Vorschriften

[54] DIN V ENV 1992-1-1 Eurocode 2 - Planung von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken; Teil 1-1: Grundlagen und Anwendungsregeln für den Hochbau (Juni 1992).

[55] DIN V ENV 1991-2-1 Eurocode 1 - Volume 1 - Basis of Design. Unveröffentlichte Entwurfsfassung (Sept. 1992).

[56] DIN V ENV 206 Beton, Eigenschaften, Herstellung, Verarbeitung und Gütenachweis (Okt. 1990).

[57] E DIN EN 10080 Betonbewehrungsstahl, Schweißgeeigneter gerippter Betonstahl B 500; Technische Lieferbedingungen für Stäbe, Ringe und geschweißte Matten. Deutsche Fassung prEN 10080: 1991 (Entwurf Okt. 1991).

[58] E DIN EN 10138 Spannstähle (Entwurf Feb. 1992).

[59] EUROCODE 3, T.9 Stahlbau, Fatigue of Steel Structures (Entwurf 1991).


Sonstige Vorschriften

[60] DIN Deutsches Institut für Normung e. V.: Grundlagen zur Festlegung von Sicherheitsanforderungen für bauliche Anlagen, 1. Auflage. Berlin, Köln; Beuth Verlag GmbH 1981.

[61] Deutscher Ausschuß für Stahlbeton: Richtlinie zur Anwendung von Eurocode 2 - Planung von Stahlbeton und Spannbetontragwerken; Teil 1: Grundlagen und Anwendungsregeln für den Hochbau (Nov. 1991).

[62] Deutscher Ausschuß für Stahlbeton: Richtlinie zur Anwendung von DIN V ENV 206/10.90 - Beton; Eigenschaften, Herstellung, Verarbeitung und Gütenachweis (Nov. 1991).

[63] Bauordnung für Berlin vom 28.02.1985, geändert mit dem Gesetz vom 25.09.1990 und dem Gesetz vom 02.10.1990.

[64] Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliederstaaten über Bauprodukte (abgekürtzt: Bauproduktenrichtlinie), Fassung Dezember 1988.


Verwendete Literatur

[65] Rosman, R.: Zahlentafeln für die Ermittlung der Schnittkräfte von Wandscheiben mit Öffnungsreihen nach Rosman, Bauingenieur - Praxis Heft 66 Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, 1966.

[66] Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau: Blockbauart 0,8 t. Leitfaden für die Instandsetzung und Modernisierung von Wohngebäuden in der Plattenbauweise, Februar 1992.

[67] Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau: Typenserie P2, 5,0 t, Leitfaden für die Instandsetzung und Modernisierung von Wohngebäuden in der Plattenbauweise, November 1992.

[68] Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau: WBS70 - Wohnbauserie 70, 6,3 t, Leitfaden für die Instandsetzung und Modernisierung von Wohngebäuden in der Plattenbauweise, März 1993.

[69] Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau: Wohnbauten in Fertigteilbauweise in den neuen Bundesländern - Bauformen und Konstruktionsmerkmale, November 1992.

[70] Cziesielski, E.: Energiegerechte Sanierung von Korrosionsschäden bei Stahlbetongebäuden. Bauphysik 1991, Heft 5.

[71] Cziesielski, E. und Fouad, N. A.: Beurteilung der Standsicherheit dreischichtiger Außenwände, Beton und Fertigteil-Technik, H.5, 1993.

[72] Deutscher Beton-Verein: Beispiele zur Bemessung nach DIN 1045, 5. neubearbeitete und erweiterte Auflage 1991. Wiesbaden, Berlin; Bauverlag GmbH 1991.

[73] Fouad, N. A.: Zur Bestimmung der Extremalen Oberflächentemperaturen von Dreischichtenplatten, 9. Bauklimatologisches Symposium, Dresden, 14. - 16. Sept. 1994.

[74] Grosser, E., Kordina, K. und Quast, U.: Bemessung von Beton- und Stahlbetonbauteilen nach DIN 1045, DAfStb Heft 220, 1979.

[75] Institut für Bautechnik: Zulassungsbescheid Nr. Z-30.44.1 vom 01.02.1989 für nichtrostende Stähle.

[76] Kordina, K.: Bemessungshilfsmittel zu Eurocode 2 T.1, Planung von Stahlbeton- und Spannbetonbauwerken, DAfStb Heft 425, 1992.

[77] Kommission der Europäischen Gemeinschaft: Interpretative Document "Mechanical Resistance and Stability". Final Draft May 1991.

[78] Könzel, H., Gertis, K.: Thermische Verformung von Außenwänden. Betonsteinzeitung 35 (1969), Heft 4

[79] Litzner, H.U.: Grundlagen der Bemessung nach Eurocode 2 - Vergleich mit DIN 1045 und DIN 4227, Beton-Kalender 1993 Teil I.

[80] Litzner, H.U.: Grundsätze der Bemessung nach Eurocode 2 unter Berücksichtigung von Aspekten des Fertigteilbaus, Beton und Fertigteil-Technik, H.3 und H.4, 1993.

[81] Marquardt, H.: Korrosionsemmung in Betonsandwichwänden durch nachträgliche Wärmedämmung, Dissertation an der TU Berlin, 1992.

[82] Mehlhorn, G. und Schwing, H.: Tragverhalten von aus Fertigteilen zusammengesetzten Scheiben, DAfStb Heft 288, 1977.

[83] Mehlhorn, G., Schwing, H. und Berg, K.: Versuche zur Schubtragfähigkeit verzahnter Fugen, DAfStb Heft 288, 1977.

[84] Schäfer, H.G. und Oberhaus, H.: Eignung von Wärmedämm-Verbundsystemen auf Großtafelbauten, Bautenschutz-Bausanierung, Nr. 4, Mai 1994.

[85] Seiler, H.-F., Kupfer, H. und Manleitner, S.: Stahlbetonfertigteile, Geschoßdecken, Dachdecken und vergleichbare Bauteile mit Stahlbetonfertigteilen, DAfStb Heft 400, 1989.

[86] Späthe, G.: Verbindungen in Plattenbauten - Untersuchungsergebnisse und Schlußfolgerungen, IEMB-Tagung über Außenwände des Plattenbaus und Blockbaus, 15. Juni 1993.

[87] Steinle, A. und Hahn, V.: Bauen mit Betonfertigteilen im Hochbau. Herausgegeben von der Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e.V., überarbeiteter Sonderdruck aus dem Beton-Kalender 1988; Verlag Ernst & Sohn 1991.

[88] Steger, W.:Typische Konstruktionsmerkmale und -probleme der Plattenbau-Fassaden, Beton- und Fertigteiltechnik, H.3, 1993.

[89] Weigler, H.: Europäische Regelung für Beton T.1, DIN V ENV 206 - Erläuterungen und Gegenüberstellungen zu DIN 1045, Beton-Verlag, 1993.

[90] Nach Untersuchungen der Fa. Barg Baustofflabor GmbH & Co. KG, Potsdamer Straße 23/24, 14163 Berlin, Bericht: "Anker Thermographie" vom 17.08.1992.

[91] Vogdt, F.U.: Beanspruchung von Wärmedämmverbundsystemen infolge hygrisch und thermisch bedingter Verformungen von Vorsatzschichten des Großtafelbaus. Dissertation TU Berlin, 1995.

[92] Mitteilungen des Deutschen Instituts für Bautechnik: Grundsätze zur Ermittlung der Temperaturbeanspruchung mehrschichtiger Wandtafeln mit Betondeckschicht - Fassung Mai 1995 -, 26. Jahrgang Nr. 5.